Am 19.08. 2006 hat Herr Rentawi der TAZ ein Interview gegeben, das man noch einsehen kann:
http://www.taz.de/pt/2006/08/19/a0156.1/text
Die eigentlich "israelfreundliche" Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS)arbeitet mit Herrn Rentawi und der Organisation, die er leitet, im Nahen Osten zusammen. U. a. findet sich auf der homepage der KAS folgender Veranstaltungshinweis:
http://www.kas.de/proj/home/events/76/1/year-2005/month-12/veranstaltung
_id-17919/index.html
Ich schrieb daraufhin die Konrad-Adenauer-Stiftung an und bat, die Beziehungen zu Herrn Rentawi einer Prüfung zu unterziehen.
Im folgenden Beitrag nun der Schriftwechsel
HINWEIS: zeitliche Reihenfolge der Schreiben von unten nach oben
----- Original Message -----
From R.B.
To: Hardy Ostry
Sent: Thursday, November 30, 2006 9:26 PM
Subject: Re: Ihre Anfrage bezüglich Oraib Rentawi
Sehr geehrter Herr Ostry,
Ich bedanke mich ausdrücklich für Ihr promptes Antwortschreiben und bedauere sehr, dass meine letzte kurze Email auf Sie einen polemischen Eindruck gemacht hat.
Was für Sie polemisch klingt, war von mir alllerdings durchaus sachlich gemeint und mein Hinweis, dass im Nahen Osten die Mühlen langsamer mahlen, sollte gar ein Zugeständnis dahingehend sein, dass die Verhältnisse dort ggf. mit westlicher Ungeduld, die alles "möglichst gestern" schon geklärt haben will, nicht unbedingt kompatibel ist.
Auch die Konsequenzen, die m.E. bei gegebenen Sachstand gezogen werden müssten, wenn Dinge erwiesen sind und keine "mildernden Umstände" vorliegen, beschreiben meine Auffassung der Dinge und waren nicht polemisch gemeint.
Dass die Klärung der Angelegenheit keinen Aufschub duldet, war fernhin nicht "kämpferisch" zu verstehen, und Sie selbst haben mir ja insofern "in der Tat" Recht gegeben, indem Sie -was ich sehr begrüße und positiv bemerken will- doch recht zeitnah das Gespräch mit Herrn Rentawi geführt haben.
Beim besten Willen, kann ich also keine Polemik aus meiner kurzen email herauslesen, denn im Grunde bin ich völlig einig mit Ihnen darin, dass eine solche zu nichts führt, und hoffe deshalb, dass Sie auch Herrn Rentawi klarmachen konnten, dass Sie seinen Tonfall, wie er ihn lt. TAZ an den Tag gelegt hat "in dieser Art und Weise und insbesondere im Kontext diese[r] Frage weder für adäquat noch für zielführend halte[n] und absolut zurückweise[n]".
Dieses würde ich erwarten bei den "Ungeheuerlichkeiten", die Herr Rentawi lt. TAZ von sich gegeben hat, und ich hoffe, dass Sie die Entschiedenheit meiner Auffassung und die damit verbundene und völlig zu Recht bestehende Empörung nicht für ein "unangemessenes unverhältnismäßiges Reagieren" halten. Denn es ist wohl eindeutig Herr Rentawi, dessen Tonfall, was er auch immer dazu erklären mag, zu beanstanden und völlig unakzeptabel ist.
Nach einem Monat schien es mir für durchaus angemessen, verabredungsgemäß den Sachstand von Ihnen zu erfragen, und weiß nun, dass es zu einem - wie Sie versichern- "interessanten und konstruktiven" Gespräch zwischen Ihnen und Herrn Rentawi kam.
Wie ich weiterhin von Ihnen erfahre, hat Herr Rentawi eine für Sie "notwendig hinreichende Erklärung des Sachverhaltes abgegeben". Soweit zum Sachstand. Die wenigen Hinweise, besser "Andeutungen", die Sie mir inhaltlich "dazu gegeben" haben , lassen allerdings einen weiten Spielraum an Interpretation zu und meine eigentlichen Fragen offen.
Ich frage mich jetzt: Was machen wohl Herrn Rentawis Aussagen, wie Sie die TAZ veröffentlicht hat und die ihrerseits von radikaler und knallharter Polemik (gegen Israel und gegen die USA ) sind, wohl für Sie "plausibel", wenn man bedenkt, dass - wie Sie es ausgedrückt haben - "Polemiken (...) hier in der Region am allerwenigsten" [helfen]"?
Wirklich verständlich können Ihre Angaben, Herr Ostry, für mich dazu sicher nicht sein, und so machen Sie mir ja auch den Vorschlag, mich selbst an Herrn Rentawi zu wenden, sollte ich für mich weiteren Klärungsbedarf sehen.
Doch
1.) ging es mir nicht in erster Linie um Herrn Rentawi, sondern darum , in welchem Licht die mir nahestehende Konrad-Adenauer-Stiftung durch die Kooperation mit einem Herrn Rentawi durch das veröffentlichte Interview evtl. stehen könnte, wenn man liest, dass dieser wiederum die Kooperation mit Islamisten für die Option hält, und
2.) empfinde ich Ihren an mich gerichteten Vorschlag nicht ganz unproblematisch , dass ich mit einem Mann kommunizieren soll, den ich nicht kenne, der aber lt. TAZ "die Kooperation mit Islamisten"(,von denen wir hier in Deutschland - quasie vor meiner Haustüre- ja schließlich auch ca. 1300 gewaltbereite Vertreter haben,) für "die Option" hält. Sie konnten mir ja durch nichts versichern, dass Herr Rentawi von dieser Äußerung abgerückt ist und deshalb bitte ich meinerseits um Ihr Verständnis, dass unter diesen beschriebenen Umständen, eine Kontaktaufnahme zu Herrn Rentawi für mich nicht möglich sein kann.
Auch wenn Ihnen das TAZ-Interview - und ich gehe hier wohl recht in der Annahme, dass Herr Rentawi den Inhalt des Interviews nicht bestritten hat- aufgrund der "plausiblen Begründung" von Herrn Rentawi "keine ausreichende Grundlage bietet, [um] weiterreichende Konsequenzen zu ziehen, so bin ich doch froh, Ihnen durch Übermittlung des Interviews immerhin Anregungen gegeben zu haben, auch weiterhin Ihre "Kooperation" mit Herrn Rentawi und seiner Organisation "aufmerksam und proaktiv [zu] begleiten".
Ob dieses Ihr Engagement dabei "notwendig hinreichend" für eine -ganz allgemein gesprochen- zukunftsfähige und erfolgreiche Positionierung gegen alle Ausformungen des Sympathisierens mit Terrorismus, Islamismus und Antisemitismus sein kann, ist dabei wohl eine Frage, die uns alle noch längere Zeit im politischen Diskurs beschäftigen wird.
Nochmal vielen Dank ich für Ihre Antwort, durch die mir die Position der Konrad-Adenauer-Stiftung deutlicher werden konnte.
Mit freundlichen Grüssen nach Amman
R.B.
----- Original Message -----
Subject: AW: Ihre Anfrage bezüglich Oraib Rentawi
Sehr geehrter Herr B.Subject: AW: Ihre Anfrage bezüglich Oraib Rentawi
Sehr geehrter Herr R.B.,
----- Original Message -----
From: R.B.
To: Hardy Ostry <mailto:hardy.ostry@kas.org.jo>
Sent: Wednesday, November 01, 2006 7:26 PM
Subject: Re: Ihre Anfrage bezüglich Oraib Rentawi
Sehr geehrter Herr Ostry,
für Ihre Antwort möchte ich mich recht herzlich bedanken, auch
für Ihre Bereitschaft, die Angelegenheit mit Herrn Rentawi zu klären.
Ich kann mir allerdings nur bedingt vorstellen, dass die TAZ, deren
Ansichten ich größtenteils politisch nicht teile, hier der Sache nach
Herrn Rentawi falsch wiedergegeben hat. Dass Sie das Interview -so wie
es dann veröffentlicht wurde- für "bedenklich halten, empfinde ich
erstmal als selbstverständlich. Sicher werden Sie aber verständlich
dafür haben, wenn ich am Fortgang der ganzen Angelegenheit weiter großes
Interesse bekunde.
Sollte sich die Position -wie von der TAZ in Umlauf gebracht
bestätigen, würde ich es meinerseits wiederum für bedenklich halten,
wenn Sie lediglich diesbezüglich "Bedenken" äußern oder zu teilen.
In der Tat wäre eine solche Position vielmehr völlig
unakzeptabel und ich müsste erwarten, dass Sie -wie in meinem Schreiben
geäußert- auch eindeutige Konsequenzen aus der ganzen Angelegenheit
ziehen. Doch warten wir erst einmal ab wie sich Herr Rentawi äußert.
In diesem Sinne erlaube ich mir, in einiger Zeit nochmal den
Sachstand zu erfragen, sollte ich bis dahin nichts Weiteres von Ihnen
gehört haben,
und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
R.B.
Ihr Antwortschreiben:
----- Original Message -----
From: "Hardy Ostry" < hardy.ostry@kas.org.jo
To: R.B.
Sehr geehrte Frau Hellweg,
ich bin mir nicht sicher, ob ich diese mail richtig adressiert
habe und bitte darum, dass Sie diese entsprechend weiterleiten, wenn
dies nicht der Fall gewesen sein sollte.
Meine Anfrage betrifft einen inhaltlichen Aspekt Ihrer website:
http://www.kas.de/proj/home/events/76/1/year-2005/month-12/veranstaltung
_id-17919/index.html
Dort sind u. a das Al-Quds Center for Political Studies,
Amman, Jordanien und Direktor Oraib Al-Rantawi erwähnt. Von letzterem
wurde am 19. August diesen Jahres ein Interview, auf das ich erst jetzt
gestoßen bin, in der TAZ abgedruckt, indem er u.a. folgende Ansicht
vertrat:
"Heute gibt es nur eines, was unsere Existenz, ja selbst
unsere Zukunft bedroht. Und das ist Israel. Deshalb legen wir unsere
Differenzen heute auf Eis. Auch ich habe keinerlei Probleme mehr damit,
Hand in Hand mit den Islamisten auf die Straße zu gehen. Selbst mit
ihnen zu kooperieren. Für mich ist das heute eine Option - nein, es ist
die Option, die wir heute haben. Es ist genug. All dieses Gerede der
arabischen Regime über den Islamismus, der die eigentliche Gefahr sein
soll. Nein, die wirkliche Gefahr ist Israel."
http://www.taz.de/pt/2006/08/19/a0156.1/text
In dem Interview finden sich noch weitere schwerwiegende
Aussagen, die es nicht plausibel machen können, wie die Konrad Adenauer
Stiftung, die ich ansonsten sehr schätze und der ich auch ideell nahe
stehn, mit einer solchern Person zusammenarbeiten kann, vorausgesetzt
natürlich, dass die TAZ das Interview korrekt wiedergegeben hat.
Dies auch weiter vorausgesetzt frage ich Sie: Wie ist es
möglich, dass eine CDUnahe Stiftung, die auch immer wieder ihre
Freundschaft zu Israel betont und verwirklicht hat und auch darin in der
verantwortungsvollen Tradition Konrad Adenauers steht, sich nicht
eindeutig von einem Mann bzw. dessen Organisation trennt, der durch
seine monokausale Sichtweise des Nahostkonflikts und seine beabsichtigte
Kooperation mit dem Islamismus und damit dem (hauptsächlich gegen Israel
gerichteten) Terrorismus in diesem Sinne einen offenen Antisemitismus
betreibt.
Sollte das Interview tatsächlich die Ansichten von Oraib
Al-Rantawi wiedergeben, dann ist vor ihm und seiner ganzen Organisation
zu warnen, und dann wäre es allerhöchste Zeit, o. g. link aus Ihren
Websites zu entfernen.
Meine Frage lautet: Wie stellen Sie sich zu dem Interview?
Welche Konsequenzen werden Sie als Stiftung ziehen?
Mit freundlichen Grüßen
R.B.
----- Original Message -----
From R.B.
To: Hardy Ostry
Sent: Thursday, November 30, 2006 9:26 PM
Subject: Re: Ihre Anfrage bezüglich Oraib Rentawi
Sehr geehrter Herr Ostry,
Ich bedanke mich ausdrücklich für Ihr promptes Antwortschreiben und bedauere sehr, dass meine letzte kurze Email auf Sie einen polemischen Eindruck gemacht hat.
Was für Sie polemisch klingt, war von mir alllerdings durchaus sachlich gemeint und mein Hinweis, dass im Nahen Osten die Mühlen langsamer mahlen, sollte gar ein Zugeständnis dahingehend sein, dass die Verhältnisse dort ggf. mit westlicher Ungeduld, die alles "möglichst gestern" schon geklärt haben will, nicht unbedingt kompatibel ist.
Auch die Konsequenzen, die m.E. bei gegebenen Sachstand gezogen werden müssten, wenn Dinge erwiesen sind und keine "mildernden Umstände" vorliegen, beschreiben meine Auffassung der Dinge und waren nicht polemisch gemeint.
Dass die Klärung der Angelegenheit keinen Aufschub duldet, war fernhin nicht "kämpferisch" zu verstehen, und Sie selbst haben mir ja insofern "in der Tat" Recht gegeben, indem Sie -was ich sehr begrüße und positiv bemerken will- doch recht zeitnah das Gespräch mit Herrn Rentawi geführt haben.
Beim besten Willen, kann ich also keine Polemik aus meiner kurzen email herauslesen, denn im Grunde bin ich völlig einig mit Ihnen darin, dass eine solche zu nichts führt, und hoffe deshalb, dass Sie auch Herrn Rentawi klarmachen konnten, dass Sie seinen Tonfall, wie er ihn lt. TAZ an den Tag gelegt hat "in dieser Art und Weise und insbesondere im Kontext diese[r] Frage weder für adäquat noch für zielführend halte[n] und absolut zurückweise[n]".
Dieses würde ich erwarten bei den "Ungeheuerlichkeiten", die Herr Rentawi lt. TAZ von sich gegeben hat, und ich hoffe, dass Sie die Entschiedenheit meiner Auffassung und die damit verbundene und völlig zu Recht bestehende Empörung nicht für ein "unangemessenes unverhältnismäßiges Reagieren" halten. Denn es ist wohl eindeutig Herr Rentawi, dessen Tonfall, was er auch immer dazu erklären mag, zu beanstanden und völlig unakzeptabel ist.
Nach einem Monat schien es mir für durchaus angemessen, verabredungsgemäß den Sachstand von Ihnen zu erfragen, und weiß nun, dass es zu einem - wie Sie versichern- "interessanten und konstruktiven" Gespräch zwischen Ihnen und Herrn Rentawi kam.
Wie ich weiterhin von Ihnen erfahre, hat Herr Rentawi eine für Sie "notwendig hinreichende Erklärung des Sachverhaltes abgegeben". Soweit zum Sachstand. Die wenigen Hinweise, besser "Andeutungen", die Sie mir inhaltlich "dazu gegeben" haben , lassen allerdings einen weiten Spielraum an Interpretation zu und meine eigentlichen Fragen offen.
Ich frage mich jetzt: Was machen wohl Herrn Rentawis Aussagen, wie Sie die TAZ veröffentlicht hat und die ihrerseits von radikaler und knallharter Polemik (gegen Israel und gegen die USA ) sind, wohl für Sie "plausibel", wenn man bedenkt, dass - wie Sie es ausgedrückt haben - "Polemiken (...) hier in der Region am allerwenigsten" [helfen]"?
Wirklich verständlich können Ihre Angaben, Herr Ostry, für mich dazu sicher nicht sein, und so machen Sie mir ja auch den Vorschlag, mich selbst an Herrn Rentawi zu wenden, sollte ich für mich weiteren Klärungsbedarf sehen.
Doch
1.) ging es mir nicht in erster Linie um Herrn Rentawi, sondern darum , in welchem Licht die mir nahestehende Konrad-Adenauer-Stiftung durch die Kooperation mit einem Herrn Rentawi durch das veröffentlichte Interview evtl. stehen könnte, wenn man liest, dass dieser wiederum die Kooperation mit Islamisten für die Option hält, und
2.) empfinde ich Ihren an mich gerichteten Vorschlag nicht ganz unproblematisch , dass ich mit einem Mann kommunizieren soll, den ich nicht kenne, der aber lt. TAZ "die Kooperation mit Islamisten"(,von denen wir hier in Deutschland - quasie vor meiner Haustüre- ja schließlich auch ca. 1300 gewaltbereite Vertreter haben,) für "die Option" hält. Sie konnten mir ja durch nichts versichern, dass Herr Rentawi von dieser Äußerung abgerückt ist und deshalb bitte ich meinerseits um Ihr Verständnis, dass unter diesen beschriebenen Umständen, eine Kontaktaufnahme zu Herrn Rentawi für mich nicht möglich sein kann.
Auch wenn Ihnen das TAZ-Interview - und ich gehe hier wohl recht in der Annahme, dass Herr Rentawi den Inhalt des Interviews nicht bestritten hat- aufgrund der "plausiblen Begründung" von Herrn Rentawi "keine ausreichende Grundlage bietet, [um] weiterreichende Konsequenzen zu ziehen, so bin ich doch froh, Ihnen durch Übermittlung des Interviews immerhin Anregungen gegeben zu haben, auch weiterhin Ihre "Kooperation" mit Herrn Rentawi und seiner Organisation "aufmerksam und proaktiv [zu] begleiten".
Ob dieses Ihr Engagement dabei "notwendig hinreichend" für eine -ganz allgemein gesprochen- zukunftsfähige und erfolgreiche Positionierung gegen alle Ausformungen des Sympathisierens mit Terrorismus, Islamismus und Antisemitismus sein kann, ist dabei wohl eine Frage, die uns alle noch längere Zeit im politischen Diskurs beschäftigen wird.
Nochmal vielen Dank ich für Ihre Antwort, durch die mir die Position der Konrad-Adenauer-Stiftung deutlicher werden konnte.
Mit freundlichen Grüssen nach Amman
R.B.
----- Original Message -----
Subject: AW: Ihre Anfrage bezüglich Oraib Rentawi
Sehr geehrter Herr B.
Subject: AW: Ihre Anfrage bezüglich Oraib Rentawi
Sehr geehrter Herr R.B.,
----- Original Message -----
From: R.B.
To: Hardy Ostry <mailto:hardy.ostry@kas.org.jo>
Sent: Wednesday, November 01, 2006 7:26 PM
Subject: Re: Ihre Anfrage bezüglich Oraib Rentawi
Sehr geehrter Herr Ostry,
für Ihre Antwort möchte ich mich recht herzlich bedanken, auch
für Ihre Bereitschaft, die Angelegenheit mit Herrn Rentawi zu klären.
Ich kann mir allerdings nur bedingt vorstellen, dass die TAZ, deren
Ansichten ich größtenteils politisch nicht teile, hier der Sache nach
Herrn Rentawi falsch wiedergegeben hat. Dass Sie das Interview -so wie
es dann veröffentlicht wurde- für "bedenklich halten, empfinde ich
erstmal als selbstverständlich. Sicher werden Sie aber verständlich
dafür haben, wenn ich am Fortgang der ganzen Angelegenheit weiter großes
Interesse bekunde.
Sollte sich die Position -wie von der TAZ in Umlauf gebracht
bestätigen, würde ich es meinerseits wiederum für bedenklich halten,
wenn Sie lediglich diesbezüglich "Bedenken" äußern oder zu teilen.
In der Tat wäre eine solche Position vielmehr völlig
unakzeptabel und ich müsste erwarten, dass Sie -wie in meinem Schreiben
geäußert- auch eindeutige Konsequenzen aus der ganzen Angelegenheit
ziehen. Doch warten wir erst einmal ab wie sich Herr Rentawi äußert.
In diesem Sinne erlaube ich mir, in einiger Zeit nochmal den
Sachstand zu erfragen, sollte ich bis dahin nichts Weiteres von Ihnen
gehört haben,
und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
R.B.
Ihr Antwortschreiben:
----- Original Message -----
From: "Hardy Ostry" < hardy.ostry@kas.org.jo
To: R.B.
Sehr geehrte Frau Hellweg,
ich bin mir nicht sicher, ob ich diese mail richtig adressiert
habe und bitte darum, dass Sie diese entsprechend weiterleiten, wenn
dies nicht der Fall gewesen sein sollte.
Meine Anfrage betrifft einen inhaltlichen Aspekt Ihrer website:
http://www.kas.de/proj/home/events/76/1/year-2005/month-12/veranstaltung
_id-17919/index.html
Dort sind u. a das Al-Quds Center for Political Studies,
Amman, Jordanien und Direktor Oraib Al-Rantawi erwähnt. Von letzterem
wurde am 19. August diesen Jahres ein Interview, auf das ich erst jetzt
gestoßen bin, in der TAZ abgedruckt, indem er u.a. folgende Ansicht
vertrat:
"Heute gibt es nur eines, was unsere Existenz, ja selbst
unsere Zukunft bedroht. Und das ist Israel. Deshalb legen wir unsere
Differenzen heute auf Eis. Auch ich habe keinerlei Probleme mehr damit,
Hand in Hand mit den Islamisten auf die Straße zu gehen. Selbst mit
ihnen zu kooperieren. Für mich ist das heute eine Option - nein, es ist
die Option, die wir heute haben. Es ist genug. All dieses Gerede der
arabischen Regime über den Islamismus, der die eigentliche Gefahr sein
soll. Nein, die wirkliche Gefahr ist Israel."
http://www.taz.de/pt/2006/08/19/a0156.1/text
In dem Interview finden sich noch weitere schwerwiegende
Aussagen, die es nicht plausibel machen können, wie die Konrad Adenauer
Stiftung, die ich ansonsten sehr schätze und der ich auch ideell nahe
stehn, mit einer solchern Person zusammenarbeiten kann, vorausgesetzt
natürlich, dass die TAZ das Interview korrekt wiedergegeben hat.
Dies auch weiter vorausgesetzt frage ich Sie: Wie ist es
möglich, dass eine CDUnahe Stiftung, die auch immer wieder ihre
Freundschaft zu Israel betont und verwirklicht hat und auch darin in der
verantwortungsvollen Tradition Konrad Adenauers steht, sich nicht
eindeutig von einem Mann bzw. dessen Organisation trennt, der durch
seine monokausale Sichtweise des Nahostkonflikts und seine beabsichtigte
Kooperation mit dem Islamismus und damit dem (hauptsächlich gegen Israel
gerichteten) Terrorismus in diesem Sinne einen offenen Antisemitismus
betreibt.
Sollte das Interview tatsächlich die Ansichten von Oraib
Al-Rantawi wiedergeben, dann ist vor ihm und seiner ganzen Organisation
zu warnen, und dann wäre es allerhöchste Zeit, o. g. link aus Ihren
Websites zu entfernen.
Meine Frage lautet: Wie stellen Sie sich zu dem Interview?
Welche Konsequenzen werden Sie als Stiftung ziehen?
Mit freundlichen Grüßen
R.B.